Ein Zeichen setzen für eine nachhaltige Zukunft

Am heutigen Sonntag verwandelte sich das Kulturcafé Windrose in Oberursel in eine kulinarische Experimentierküche. Über 40 engagierte Bürgerinnen und Bürger kamen zusammen, um gemeinsam gegen die Lebensmittelverschwendung anzukochen. 

Organisiert von der Lokalen Oberurseler Klimainitiative (LOK e.V.) und dem Unverpacktladen „Die Schütte“, in Kooperation mit den Foodsharern Oberursel/Bad Homburg, stand das Event ganz im Zeichen des Tages gegen die Verschwendung von Lebensmitteln – dem 29. September.

Unter der Anleitung von Koch und Initiator der Initiative „Food that´s left“, Hugh Alderson, zauberten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus geretteten Lebensmitteln ein köstliches Menü. Leckere Gemüsesuppe, knackige Croutons aus geröstetem Brot, würziger Spinat, und ein süßes Apfelmus aus geretteten Äpfeln zeugten davon, dass aus vermeintlichem Lebensmittel-Müll kulinarische Gaumenfreuden entstehen können.

Wie wichtig es ist, gegen Lebensmittelverschwen-dung vorzugehen, zeigen die Zahlen: Rund 11 Millionen Tonnen verschwendete Lebensmittel pro Jahr in Deutschland. Davon entfallen rund 60 % auf die privaten Haushalte. 79 kg Lebensmittel wirft jede und jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr in die Tonne. Obst, Gemüse, Brot und Fleisch im Wert von rund 235 € pro Person.

Die Produktion dieser Lebensmittel benötigt rund 2,9 Millionen Hektar Fläche – mehr als die komplette Fläche Hessens (2,1 Millionen Hektar). Und auch für das Klima ist die Verschwendung ein großes Problem. Durch den Anbau, den Transport, die Verarbeitung und Lagerung der Lebensmittel entstehen etwa 50 Millionen Tonnen Treibhausgase (CO2 Äquivalente) – gänzlich unnütz, da sie anschließend im Müll landen. Wäre die globale Verschwendung von Lebensmittel ein Land, wäre es der drittgrößte CO2-Emittent der Welt – nach den USA und China.

Der “Restezauber” in Oberursel hat Menschen zusammen gebracht, Bewusstsein für ein Problem unserer Gesellschaft geschaffen und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind mit vollen Bäuchen und dem Gefühl nach Hause gegangen, dass jede und jeder einzelne einen Beitrag leisten kann, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu verringern.