Fundamente setzen, Hochbeete bauen, tonnenweise Erde verladen, eine Hütte zusammenzimmern. In den letzten Monaten wurde schwer geschuftet. Entstanden ist dabei ein ganz besonderer Ort, der OrschelGarten. Unter Anleitung der OrschelGarten-Gruppe der Lokalen Oberurseler Klimainitiative (LOK e.V.) entwickelt sich dabei ein besonderer Lern- und Erholungsraum. Im Mittelpunkt sollen die Liebe zur Natur, nachhaltige Anbaumethoden und der Verzicht von künstlichen Pflanzenschutz- und Düngemitteln stehen. Ab sofort hat die kleine grüne Oase täglich geöffnet. Interessierte sind herzlich eingeladen hereinzukommen.
Bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Samstag, 26. April 2025 haben sich bereits viele Besucherinnen und Besucher umgeschaut: Neugierig wurde die Fläche unmittelbar neben der Filiale der Frankfurter Volksbank Rhein/Main im Holzweg 26 inspiziert. Jahrzehnte war das jetzige Kleinod als eingezäunter Rasen kaum aufgefallen. Das änderte sich, als die Wiese im Rahmen des Förderprogramms Zukunft Innenstadt als potenzieller „Urban Garden“ ausgedeutet wurde.
Foto: Martin Böttner
Im Rahmen des Förderprogramms konnte so das Projekt durch die Stadt Oberursel finanziell und ideell angeschoben werden. Die LOK ist als starker Partner in das Projekt eingestiegen und hat eine OrschelGarten-Projektgruppe gegründet. Diese zeigt sich nun für die Ausgestaltung und Bewirtschaftung des Gartens verantwortlich. Schon in der Aufbauphase konnten die Gruppen-Mitglieder Monika Blumenschein, Martin Böttner und Manfred Luttkus viele engagierte Personen und Familien gewinnen, die den Garten mitgestalten. Wertvolle Mitwirkung gibt es auch von der Frankfurter Volksbank Rhein/Main, welche die Fläche bereitstellt, die sie seit vielen Jahren von der Stadt gepachtet hat und deren Unterhaltung sie weiterhin unterstützen wird.
„Ich bin begeistert, wie viel ehrenamtliches Engagement sich rund um den OrschelGarten entwickelt hat und bedanke mich bei allen Aktiven und Beteiligten. Dies zeigt wieder, was wir in unserer Innenstadt mit gemeinsamen Engagement alles erreichen können“, freute sich Bürgermeisterin Antje Runge in ihrem Grußwort zur Eröffnung.
„Wir investieren gerne in nachhaltige Entwicklung und freuen uns, dass wir ein Teil des ersten Innenstadtgartens sind“, unterstrich Regionaldirektor der Frankfurter Volksbank Rhein/Main Thomas Häuser.
Grundsätzlich ist nun jede und jeder eingeladen, sich aktiv in den OrschelGarten einzubringen. „Wir möchten diesen Raum nicht nur nach streng ökologischen Kriterien zu einem Vorzeigeprojekt machen, sondern wir möchten Menschen aus Oberursel, die keinen Zugang zu einem Garten haben, die Möglichkeit bieten, mit eigenen Händen Pflanzen anzubauen“, erklärte Monika Blumenschein im Namen des OrschelGarten-Teams.
„Gerne wollen wir bei Mitwirkenden und Besuchenden dabei ein Bewusstsein für die Freude am Garten, den Mehrwert von biologisch angebautem Gemüse und für den Nutzen von Biodiversität schaffen. Das was hier im Holzweg funktioniert, kann auch vor der eigenen Haustür oder auf dem Balkon umgesetzt werden. So kann Klima- und Artenschutz gelingen, wenn viele Menschen einen kleinen Beitrag leisten.“, unterstreicht Martin Böttner, für das Kernteam der LOK.
Foto: Jutta Witzel
Wie die letzten Wochen gezeigt haben, muss sich die Beteiligung aber nicht auf Pflanzarbeiten beschränken. Handwerkliche Hilfe, Kaffee-Versorgung, die Unterstützung mit Fachwissen oder Öffentlichkeitsarbeit wurden angeboten und gerne angenommen.
Die aktuell 21 Beet-Parzellen sind zwar bereits vergeben, an einigen „öffentlichen“ Beeten können Besuchende auch einfach selbst etwas pflanzen oder auch ernten, zumindest dann, wenn ein Infoschild darauf anzeigt, dass das Gemüse reif ist.
Foto: Jutta Witzel