Pressemitteilung vom 4. Dez. 2019
Erster Projektabend der Lokalen Oberurseler Klimainitiative LOK im Cafe Portstrasse übertrifft die Erwartungen der Initiatoren
„Wir möchten kein Debattierklub über die uns alle betreffende Klimasituation sein – wir möchten konstruktiv und konkret ins Handeln kommen“, begrüßte Jan Schilling die zahlreich erschienenen Besucher im großen Saal des Cafe Portstrasse. Und dann ging es auch gleich los mit der ersten von fünf konkreten Handlungsmöglichkeiten, die am ersten LOK Projetabend vorgestellt wurden:
Ruth und Peter Funk stellten gemeinsam mit dem Steinbacher Pastoralreferenten Christof Reusch ihre Projektidee einer Oberurseler Klimabörse vor: „Grundlage unserer Idee ist die Schöpfungsbewahrung und das sogenannte „glokale Denken“, welches lokale Lösungen für unsere globalen Probleme sucht. Dazu möchten wir alle Akteure, die es bereits hier in und um Oberursel gibt, zusammenbringen und im öffentlichen Raum vorstellen“, so Ruth Funk. Wer die Ansprechpartner sein sollen, haben sich die drei bereits genau überlegt: Schulen und Kindergärten, die an Klimaschutzideen arbeiten, der BUND, der NABU, der Eine-Welt-Laden, Fairtrade-Händler, Biobauern, Bioladen, kirchliche, städtische und private Klimaprojektträger, möglichst alle, die sich für ein verantwortungsvolles, klimabewusstes und ökologisch verträgliches Leben und Handeln in unserer Region bemühen. Die Liste ist noch offen und der Projektplan sieht vor, alle Interessenten und Engagierte bis zum geplanten Event im Sommer mit ins Boot zu holen. Dann soll es möglicherweise an einem Samstag die erste Oberurseler Klimabörse geben, bei der sich die Klimaaktiven allen Mitbürgern präsentieren, informieren, zum Gespräch und zum Mitmachen einladen.
Die zweite Projektidee des Abends passte gut zu diesem Vorschlag, sie kam von der BUND-Vorsitzenden Claudia von Eisenhart Rothe: „Ich möchte daran arbeiten, einen CO2-Fußabdruck-Rechner in unserer Stadt aufzustellen. Er soll für jeden zugänglich sein und viele Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen aktivieren.“ Der könne ja ebenfalls am Klimabörsentag öffentlich eingeweiht werden. In diesem Zusammenhang könne sie sich auch einen Wettbewerb vorstellen, beispielsweise könnten 20 Oberurseler Familien „gegeneinander“ antreten, um ihren individuellen Co2-Fußabdruck in einem festgelegten Zeitrahmen zu verringern. Klimaschutz solle auch Spaß machen.
Georg Horntrich präsentierte seine Projektidee: „Mehr Sicherheit und Platz für Fahrräder in Oberursel“. Er fragt sich, wieso Autos soviel öffentlichen Raum bekommen, Fahrräder und Fußgänger hingegen oftmals an den Rand gedrängt werden. Er möchte Verbesserungsvorschläge sammeln, eventuell eine Karte erstellen, auf der konkrete Gefahrenstellen für Radfahrer ausgewiesen werden und den Dialog mit der Verwaltung suchen, um an einem Netz durchgehender Fahrradwege in Oberursel mitzuarbeiten. „Ich weiß, es sind Mittel vorhanden, aber es klemmt derzeit an der Planungsumsetzung. Das wäre mein Ziel, dies gemeinsam mit anderen Engagierten konstruktiv anzugehen.“
Die beiden letzten Projekte thematisierten die Strom- und Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien. Da Helmut Ernst, der Autor des im Vorfeld bei den Veranstaltern eingereichten Konzeptes selbst nicht anwesend sein konnte, fasste der LOK-Projektpate Jens Drillisch die Idee zusammen: Hierbei gehe es um ein Energie-Konzept, welches Oberursel CO2 neutral machen wolle. Es enthalte Berechnungen, in welchem Umfang erneuerbare Energien eingesetzt werden müssten, um Wärme- und Energiegewinnung sowie Verkehr klimaneutral zu gestalten.
Hierzu passte der Vorschlag von Joachim Krahl. Er möchte Menschen finden, die bereit sind, Solaranlagen auf ihren Dächern zu installieren. Da müsse noch viel Überzeugungsarbeit geleistet und die Rahmenbedingung verbessert werden. Für dieses Projekt sollten anwesende Ingenieure, Experten, Interessierte und die Oberurseler Stadtwerke als wichtigste Ansprechpartner vernetzt und in einen konstruktiven Dialog gebracht werden.
Nachdem diese fünf konkreten Projekte dem Publikum vorgestellt worden waren, waren alle Zuhörer eingeladen, sich je nach persönlichem Interesse einem der Projekte anzuschließen, um dessen Umsetzung in den kommenden Monaten zu unterstützen. Zur Zufriedenheit aller Projektinitiatioren fanden sich für jede Idee zahlreiche Unterstützer, die vielfach gleich vor Ort schon die ersten eigenen Anregungen zur Umsetzung des jeweiligen Projektes einbrachten. Außerdem gab es die Möglichkeit weitere Ideen rund um den Klimaschutz in Oberursel aufzuschreiben, um sie in Zukunft gemeinsam zu diskutieren, weiter zu entwickeln und hoffentlich ebenfalls in die Tat umzusetzen. Christine Greve, LOK-Mitbegründerin zeigte sich begeistert: „Wir hatten nicht mit so einem großen Zulauf gerechnet und freuen uns sehr darüber, dass jedes Projekt bereits heute Abend zahlreiche Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden hat. Zudem begleiten wir mit unseren LOK „Projektpaten“ die Entwicklung dieser Ideen.“ Ende Januar ist das nächste Treffen der LOK geplant, eventuell können dann bereits erste Ergebnisse aus den Projektarbeitsgruppen präsentiert werden.