Das erste September-Wochenende war voller Aktivitäten in der Oberurseler Altstadt. Daran war auch die Lokale Oberurseler Klimainitiative (LOK) beteiligt: Gleich zwei spannende Themen präsentierten Aktive bei schönstem Wetter auf dem Altstadtmarkt.
Der Schutz und die Förderung einheimischer Insekten war Thema der sogenannten „Insektenwiese-Gruppe“. Neben viele Informationen reichte das Team 24 junge Zitronenfalter-Bäume an Interessierte aus. „Diese werden nun in Oberursel und Umgebung eingepflanzt,“ sagt Nha-Yong Au und fährt fort: „Jedes Bäumchen kann über 20 Schmetterlingsraupen als Futterpflanze dienen“. Auch viele Wildstauden und zwei von den Oberurseler Werkstätten produzierte Wildbienen-Hotels haben ein neues zu Hause gefunden. Darüber hinaus fand ein angeregter Austausch statt. Knapp zehn Zitronenfalter-Bäume sind noch zu haben. Die Pflanze liebt einen halbschattigen Standort. Bei Interesse kann man sich gerne bei insekten@l-o-k.de melden.
v. l. n. r.: Dagmar Böhmer, Nha-Yong Au, Gabriele Eichler, Eva Keller
Direkt nebenan zeigte die „Wasser-Gruppe“ der LOK das Konzept der „Schwammstadt“ Oberursel. Eingeladen waren Jung und Alt dieses mit einer Gießkanne und einem Fließmodell im Modell zu erproben.
Werner Vogt berichtet: „Die schönsten Erlebnisse hatte ich persönlich immer dann, wenn sich junge Familien für das „Wassermodell“ interessierten. Natürlich wollten die Kinder selbst mal „Regenmacher“ sein und mit der Gießkanne das Modell unter Wasser setzen. Die Erkenntnis für die Wichtigkeit von „Wasser im Wald halten“, „Retentionsflächen einrichten“, „Entsiegelung“ und „Renaturierung“ wurde Jung und Alt sehr eindrücklich vor Augen geführt und das Aha-Erlebnis war häufig zu hören.“
Von den Interessenten am Stand gab es aber auch sehr gute Vorschläge, wie Wasser gespart werden kann: Dass das Zudrehen des Wasserhahns beim Zähneputzen selbstverständlich sein sollte, konnten uns selbst Vierjährige bestätigen.
Dass kurzes Duschen und Wasserspar-Duschköpfe viel Wasser gegenüber Vollbädern spart, wussten auch die meisten Erwachsene. Wer dann noch Interesse bekundete, das Gemüse-Putzwasser in der Küche mit einem Eimer aufzufangen und später auf dem Balkon oder im Garten zu vergießen, der bekam einen solchen Eimer gegen eine freiwillige Spende mit auf den Weg.
Nachwuchsschulung mit Werner Vogt
„Der gemeinsame Auftritt der beiden LOK-Gruppen war klasse,“ sagt Christine Vogt. „Oft sind die Interessenten von der Insektenwiesen-Gruppe zur Wasser-Gruppe gekommen, weil der Grund für den Einsatz Hitze-resistenter Stauden eben im Klimawandel zu suchen ist. Und umgekehrt konnten wir von der Wassergruppe häufig an die Insektenwiesen-Gruppe weitergeben.“ So vergingen die sieben rein ehrenamtlich verbrachten Stunden am Stand wie im Flug.